Was ist Design und welche drei Basiselemente brauche ich dazu?
In einem meiner Blogartikel „Braucht die Welt Designer? Ja, unbedingt!“ habe ich mir schon Gedanken über die Qualität des Designs gemacht. Was ist nun Design für mich? Neben der reinen Idee für mein empathisches Design, brauche ich bei der Erschaffung auch viel grundlegende Technik. In diesem Artikel schaffe ich eine Übersicht über meine Basiselemente der Gestaltung, sprich wir schauen uns gemeinsam Gestaltgesetze, Typografie und Bildsprache an.
Was ist Design eigentlich?
Design ist der englische Begriff für das deutsche Wort Gestaltung. Schaut man ganz genau hin, leitet sich Design vom lateinischen Wort designare ab, was so viel heißt wie (be)zeichnen. Im Ursprung ist es die äußerliche Gestaltung mittels Form und Farbe. Das Design nimmt dabei auch wesentlichen Einfluss auf die Funktion des Objektes.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Design anzuwenden. Ein Produktdesigner gestaltet Dinge des täglichen Bedarfs, wie zum Beispiel Küchengeräte oder Autos. Ich als Kommunikations-Designer helfe meinen Kunden ihre Botschaften visuell umzusetzen. Das heißt, ich fühle mich in ihr Projekt und ihren Traumkunden ein und gestalte die Botschaft passend zum Zweck und Inhalt. Dabei nutze ich als Medium Papier, das Web oder den Raum.
Was ist der Unterschied zwischen Kunst und Design?
Den Unterschied habe ich tatsächlich schon oft diskutiert. Meine Definition hole ich aus der Freiheit meines Arbeitens. Ich designe für einen Zweck und für Jemanden. Künstlerische Werke entstehen bei mir als „Persönlichkeit“ in mir. Das künstlerische Werk ist einfach da, gefällt oder halt auch nicht. Es gibt keinen Zweck außer der Unterhaltung mit dem Betrachter.
In meinem Design interpretiere ich dich als Kunden, deine Leidenschaft zu deinem Projekt. Die entstandenen Bilder bringe ich auf das „Papier“ und zeige damit, was du vielleicht nicht ausdrücken kannst. Das Ziel ist es, dich als Person oder dein Projekt mit allen Facetten im Außen zu visualisieren.
Als Künstlerin arbeite ich für mich an eigenen Ideen. Meist zeichne ich innere Bilder und Figuren. Sehr gern male ich auch erotische Szenen. Ich zeige meine eigene, innere Welt. Dabei möchte meine wertvolle Botschaft von wunderschöner, starker und natürlicher Weiblichkeit nach außen tragen oder auch Ideen zu einer neuen Welt visualisieren.
Meine drei Basiselemente der Gestaltung
Egal ob Design oder Kunst, allem liegen Gesetze der Gestaltung zugrunde. Grob kann man sie in Formenlehre, Farbenlehre und Typografie unterteilen.
Formenlehre – das Fundament der Gestaltung
Die Formenlehre habe ich im Bauhaus-Grundkurs gelernt. Grob gesagt, setzt sie sich mit der Gestaltung der Form auseinander. Dabei geht Johannes Itten von den vier Grundarten der Form aus: Punkt, Linie, Fläche und Körper. Der Punkt als kleinstes Element hat keine Ausdehnung, er wird nur gesetzt. Setzt man viele Punkte an einander, entsteht eine Linie. Mehrere Linien umschließen eine Fläche und diese wiederum einen Körper.
Ordne ich nun Formen auf die Fläche oder im Raum, schaue ich mir dazu die Gewichtungen an, heißt ich bildet Kontraste. Kontrastpaare können dabei sein:
groß – klein
hoch – niedrig
dick – dünn
breit – schmal
durchsichtig – undurchsichtig
glatt – rau
ruhig – bewegt
viel – wenig
Richtung
hell – dunkel
weich – hart
leicht – schwer
oben – unten
Baue ich sinnvoll Kontraste in meine Gestaltungen ein, erzeuge ich Spannungen und erhöhe das Interesse beim Betrachter.
Farbenlehre – die Unterstützung der Emotion
Die Farbenlehre über die Farbwahrnehmung, die Farbpsychologie und die Herstellung existiert schon lang. Neben Leonardo daVici und Goethe hat sich u. a. auch Johannes Itten mit der Farbenlehre beschäftigt. In seine Überlegungen ging nicht nur die Physik der Farbe ein, sondern auch die Farbwirkung und deren Harmonie.
Er entwickelte neben anderen Farbtafeln auch einen zwölfteiligen Farbkreis, der sich inzwischen in der Gestaltungslehre durchgesetzt hat. Aus diesem Farbkreis hat er die sieben Farbkontraste abgeleitet:
Farb-an-sich-Kontrast
Hell-Dunkel-Kontrast
Kalt-Warm-Kontrast
Komplementär-Kontrast
Simultan-Kontrast
Qualitäts-Kontrast
Quantitäts-Kontrast
In der Gestaltung empfehle ich, erst die Form zu finden und anschließend die Farbe zu integrieren.
Typografie – die Kunst der Lesbarkeit
Einfach gesagt: Wie schaffe ich es, dass man etwas gut lesen kann oder eben auch nicht?
Von der Definition aus, setzt sich Typografie aus dem griechischen Wort „typos“ (Schlag, Abbild) und „graphein“ (ritzen, schreiben, malen) zusammen. Ich verstehe darunter die Form sowie Gestaltung von Schriftzeichen und deren Anordnung auf dem Wunschmedium. Bei der Erstellung eines Layouts (z. B. Visitenkarte) bediene ich mich als Gestalter natürlich wieder zusätzlich der Form- und Farbkontraste. Dabei kann ich bewusst „nicht lesbare“ und „lesbare“ Texte erschaffen.
In der bewussten Gestaltung ist mein persönlicher Platz 1 für „nicht lesbar“ der Beipackzettel in Medikamenten. Jeder kennt sie und keiner mag sie lesen. „Sehr gut lesbar“ sind Gestaltungen die du automatisch liest, auch wenn du gar nicht die Absicht hattest. Du kennst es vielleicht von Plakaten, Flyern oder Anzeigen.
Je nach Zweck, setze ich also die Schrift als Gestaltungselement ein, um meine Botschaft zu transportieren. Dabei wähle ich im ersten Schritt die Schriftfamilie und den Schriftschnitt. Im zweiten Schritt die Anordnung und Größe der bestimmten Inhalte.
Allein die Typografie kann durch die verschiedenen Schriftklassifikationen, die gesamte Gestaltung in eine direkte „Schublade“ stecken.
Mein Prozess zur Erschaffung eines Designs
Allein die Gestaltgesetze reichen für eine Gestaltung nicht aus. Natürlich brauche ich neben der Zielgruppe auch den Inhalt, den ich transportieren möchte. Ich überlege mir, welche Elemente diesen Inhalt transportieren. Die Entscheidung für ein Werbemittel gibt dabei die Fahrtrichtung. Wie viel Platz habe ich zur Verfügung? Wie viel Zeit nimmt sich der Kunde für den „Konsum“ meiner Ansprache? Ob Papier-Mailing, Flyer, Plakat, Anzeige, Broschüren, Kundengeschenk, Beratungsraum oder Website – sie haben alle eine unterschiedliche Aufnahmezeit.
Neben der passenden Auswahl der Bilder, die in der richtigen Bildsprache sein sollten, kann ich auch Piktogramme, Linien oder Dekore verwenden. Dekore sind Elemente, die nur der Dekoration dienen, wie Ranken, Muster, Farbflecken oder Strukturen.
Zusätzlich schaue ich auf die Farbwelt. Die Farbwelt basiert auf unserer typischen, länderspezifischen Symbolik und weiteren psychologischen sowie physiologischen Feinheiten. So wurde zum Beispiel festgestellt, dass rot Blutdruck steigernd ist und blau den Eindruck von Kühle im Raum vermittelt.
Die gezielte Schriftauswahl unterstützt die Grundidee und den Eindruck von klassisch, modern, historisch oder persönlich. Dabei ist die Lesbarkeit eine wichtige Eigenschaft. Ausgefallene Schriftarten eignen sich eher für kurze Überschriften, ruhige und kontrastreiche Schriften eher für Fließtexte.
In der Anordnung der einzelnen Elemente hilft das Gestaltungsraster. Es bildet quasi den Bauplan und gibt jedem Element nach Wichtigkeit seinen Platz.
Wie kann ich Design für mich nutzen?
Wir können uns, die bewusste Gestaltung zu Nutze machen. Generiere deinen Traumkunden mit einer gezielten Ansprache. Dazu passen wir noch die Gestaltung auf seine Gefühlswelt an und schon kann dich dein potenzieller Kunde besser als „Lösung“ erkennen. Er fasst schneller Mut, Vertrauen und erlangt damit direkter die Kaufbereitschaft. Natürlichkeit und Authentizität bilden dabei die Basis guter, wirkungsvoller und empathischer Gestaltung. Wie ich das mache? Das erkläre ich in meinem Blogartikel über empathisches Design.
Wenn ich dir bei deiner Visualisierung helfen kann, sehr gern!
Alles Liebe
Silvia
Lieber Leser, wenn dir mein Beitrag gefallen hat, freue ich mich über einen Kommentar, oder ein Teilen. Vielen lieben Dank!